Endlich war es wieder soweit! Nach dem Motto „weniger ist mehr“ hatte ich diesmal einige Sachen zuhause gelassen, unter anderen die Zeltplane und die dicke Motorrad Bekleidung. So war in den beiden Koffern noch genügend Platz und sie nicht so schwer. Nachdem ich mich von meiner Familie verabschiedet hatte ging es Richtung Süden bis Trient, wo ich dann in die Valsugana Richtung Bassano del Grappa fuhr. Ich bin gegen 6.30 gestartet und machte gegen halb 9 bereits in der Poebene Halt. Der Tank war leer und Frühstück hatte ich auch noch keines. Bei einer Tankstelle bestellte ich mir einen Capuccino mit Cornetto. Insgesamt habe ich 2,40€ bezahlt, so viel wi in Südtirol nur der Capuccino kostet… Wie bereits bei meinen anderen Motorrad Reisen habe ich Mautstraßen gemieden und fuhr auf Neben- und Hauptstraßen Richtung Triest. Kurz vor Triest, es war ca. 14.00 Uhr, beschloß ich spontan die Grotten von Slivia zu besuchen. Jede volle Stunde beginnt eine Führung und so war noch Zeit für das Mittagessen.

Pünklich um 15.00 Uhr starteten wir mit einem Traktor Richtung Grotte. Mit mir waren noch 2 weitere Besucher aus Tschechien dabei. Die Grotte ist etwas versteckt, ohne Ortskenntnisse und Schlüssel kommt man nicht rein! Wir stiegen die steile Treppe hinunter und standen mitten in einer Grotte voller Stalaktiten und Stalagmiten. So etwas habe ich noch nie gesehen. Von der Decke hängen unzählige Stalaktiten in den verschiedensten Formen und Farben. Die „Torri“, also die Türme waren 5 Meter hoch. Wenn man bedenkt dass ein Stalagmit in 100 Jahren 1 cm wächst kann man sich vorstellen, wie alt ein 5 Meter hoher Stalagmit sein muss!

Ich wollte nicht entlang der Küste nach Kroatien fahren sondern das Innenland besichtigen. Gleich nach der Grenze Italien / Slovenien ging es Richtung Osten. Die letzten 30 Kilometer ging es dem Grenzfluss Kolpa entlang. Der kleine Fluß schlängelt sich durch ein bewaldetes Tal. Auf slovenischer Seite steht ein 3 Meter hoher Grenzzaun, als ob der Fluß nicht Grenze genug wäre. Es war bereits Abend als ich müde von der Fahrt eine etwas abseits gelegene Wiese als Nachtquartier aussuchte. Weit und breit waren keine Häuser zu sehen und der Wald herum bot genügend Sichtschutz. Ich baute mein Zelt auf und warf den Benzinkocher an. Die Nudel mit Pesto schmeckten vorzüglich, es war ein lauwarmer Abend und ich kroch gegen 10 Uhr ins Bett. Davor schrieb ich noch mein Reisebuch und kontrollierte die Emails. Heute hatte ich fast 600km gemacht, das merkt man…