Die nächsten Tage verbringen wir in Stockholm, wo wir die Innenstadt besichtigen. Durch die vielen Kanäle wird Stockholm auch das Venedig des Nordens genannt, was auch zutrifft. Es gibt dort einige Museen und Sehenswürdigkeiten, aber am meisten gefallen hat uns die Waasa.

Das größte Kriegsschiff der Schweden war auf seiner Jungfernreise nach einer halbe Stunde auf See direkt vor dem Stockholmer Hafen gesunken. Grund war wie so oft ein Konstruktionsfehler, da sie zu schmal und zu hoch gebaut wurde. Hunderte Jahre blieb das Wrack vergessen und verschollen, bis sie von Tauchern geborgen wurde und aus den Einzelteilen wieder zusammengesetzt wurde. 98% des Schiffes sind noch original, es wurde wegen der Waasa eine eigene Halle gebaut, um das ganze Jahr konstante Luftfeuchtigkeit und Temperatur zu haben.

Auf Anraten der beiden Frauen in Andenes buchen wir einen sogenannten Ghostwalk. Normalerweise bin ich nicht ein Freund von Stadtbesichtigungen, aber der Ghost Walk ist anders. Unser Tour Guide ist im Stil des 17. Jahrhunderts gekleidet und führt uns nicht zu den touristischen Sehenswürdigkeiten, sondern in dunkle Hinterhöfe, erzählte über Mord und Totschlag und wie die Pest einen Großteil der Stockholmer Bevölkerung ausrottete. Es ist sehr interessant, auch weil der Guide ein guter Theaterspieler ist.
Das Leben in Stockholm ist teuer. Ein dezentes Abendessen für 3 Personen kostet 70€. Wir sprechen darüber auch mit einigen jungen Leuten, wie sie es schaffen, über die Runden kommen. Viele der Jungen Erwachsenen leben auf Kredit oder versuchen so wenig wie auszugehen. Meistens bleiben sie zuhause und feiern daheim. Ein fader Beigeschmack eines Landes, das ich sonst sehr schön empfunden habe.

Ich buche den Autozug von Hamburg nach München, denn es ist schlecht Wetter vorausgesagt. Außerdem habe ich kein Interesse, die 1000 km in Deutschland nur auf Autobahnen runterzuspulen.