Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Brigitte und Carolyn geht es gegen 08.30 los. Ich will am ersten Tag bis zum Balaton See in Ungarn kommen, und das sind immerhin ca 600km. Wie so häufig in Südtirol ist auch an diesem Tag wieder sehr viel Verkehr und durch das Pustertal es geht mit Stau in beiden Richtungen sehr schleppend weiter. Nach der Grenze zu Österreich löst sich der Stau auf und ich fahre über Arnoldstein / Bleiburg nach Slovenien. Das Benzin in Österreich kostet 30 Cent weniger als in Italien. Wahnsinn!

Bei der Reiseplanung entschied ich Polen möglichst im Osten zu durchqueren. Um nicht durch Österreich mit seinen vielen Radarkontrollen fahren zu müssen, wählte ich eine Route über Slowenien und Ungarn. Aber auch um zwei Staaten mehr auf meiner Reiseroute zu haben.

Die Strassen in Slowenien sind sehr gut, die Dörfer und Städte sind schön und sauber. Es gibt keine Grenzkontrollen mehr, zwar sind noch die alten Grenzgebäude zu sehen, aber man sieht ihnen an, dass dort schon lange niemand mehr Wache geschoben hat.
Mein erstes Reiseziel ist Maribor, eine Stadt an der Drau. Ich komme dort viel zu Spät gegen 17.00 Uhr an. Wieder einmal habe ich die Fahrtdauer unterschätzt. Und das bereits am ersten Tag! Dieses Dilemma sollte mich während der ganzen Reise begleiten. Ich werde es wohl nie lernen!

In Maribor suche ich eine Tankstelle und irgendetwas zu essen. Tanken war kein Problem, aber die Futtersuche gestaltet sich schwierig, weil ich nichts finde, was mich anspricht. Also kurz die Innenstadt besucht und dann auch schon wieder weiter

In Ungarn ändert sich die Landschaft schlagartig. Die Berge werden zu Hügel, die bald darauf ganz verschwinden. Auf der Fahrt über die Landstrassen Ungarns habe ich bereits drei Rehe gesehen. Sie stehen einfach neben der Strasse. Die Städte und Ortschaften sind ärmlicher, die Strassen schlechter. Wobei es aber bei uns in Südtirol weitaus schlechtere Strassen gibt als in Ungarn!

Gegen 20.00 Uhr erreiche ich müde einen Campingplatz in Gyenesdias. Schnell eingecheckt, auch das neue Zelt ist schnell aufgebaut. Der Campingplatz ist gross und ganz nahe beim See. Das soll sich noch als Nachteil erweisen… An der Rezeption kann keiner Englisch, kein Deutsch oder Italienisch, bis nach einer halben Stunde der Junior Chef kommt, der ein wenig Englisch beherrscht.
Das Astronautenfutter von Zuhause ist der Hammer. Schon in Spanien habe ich es weggeschüttet, das selbe jetzt in Ungarn. So etwas frisst nicht mal ein ausgehungerter Hund! Heute Abend muss es auch ein Apfel tun.
Im Zelt ist es warm, ich brauche keinen Schlafsack, so heiß ist es. Müde verkrieche ich mich gegen 22.00 Uhr und schlafe lange nicht ein…