Wir starteten vom Flughafen Malpensa gegen Mittag und flogen auf direktem Weg Richtung Singapur. Unserer Airbus A380 der Singapore Airlines war ausgebucht, der Check-In verlief problemlos. Die 12 Stunden reine Flugzeit waren eigentlich nicht schlimm, denn es wurden Decken, Polster usw. ausgeteilt. Jeder Passagier hat vor dich einen Display mit den Fluginformationen oder hunderte von Filmen. Zusätzlich wurden wir 12 Stunden durchgefüttert, so zumindest kam es mir vor.
Wir landeten pünktlich in Singapur und beim verlassen haute es mich fast um: von den kühlen 10°C in Mailand auf über 30°C und 90% Luftfeuchtigkeit setzten mir gehörig zu. Der Flughafen in Singapur ist nicht mit den „kleinen“ Mailänder Malpensa Flughafen nicht zu vergleichen. Es gibt einen Schmetterlingsraum, Geschäfte und überall Fußmassage Geräte. Nach 3 Stunden Aufenthalt ging es weiter nach Denpasar, Bali. Dort angekommen galt es das Visum zu beantragen und ein Taxi zu suchen. Beides war ziemlich einfach und so sind wir späten Vormittag Ortszeit im Hotel angekommen.

Die erste Woche auf Bali waren wir in Nusa Dua untergebracht. Das Hotel war echt wunderbar, aber leider sehr westlich. Nusa Dua liegt auf der südlichen Halbinsel von Bali und ist neben Kuta und Denpasar sehr touristisch. Bei jedem Hotel wird der Eingang kontrolliert, man fühlt sich wie in einem goldenen Käfig. Das Hotel war direkt am Strand und sehr gepflegt. Aber am besten war das Frühstücksbuffet: geschätzte 100 verschiedene Speisen, von Obst über Teigwaren, Brot, Wurst usw. wurden frisch zubereitet. Sehr schade fand ich die daß viele Touristen überhaupt keinen Sinn für Lebensmittelverschwendung haben. Tellerweise wurde Obst, Brot usw. einfach weggeworfen. Sobald das Teller leer war wurde es sofort weggeräumt, auch wenn man noch etwas holen wollte. Man musste sich dann ein neues holen.

Wir hatten die erste Woche ein straff organisiertes Programm. Es ging zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf Bali, unter anderem zu den Tagalalang Reisfeldern und zu verschiedenen Tempeln. Wir waren eine ziemlich große Gruppe und es war schwierig, mit unserem Reiseführer ein paar Worte zu wechseln. Schade war dass wir immer nur wenig Zeit hatten, den Ort zu genießen und wir bald wieder weiter mußten.

Vom ersten Tag an hat mich die Lebenseinstellung der Balinesen imponiert. Hektik oder Stress gibt es wie bei uns nicht. Die Balinesen sind sehr arbeitssam, nehmen sich aber gleichzeitig die Zeit, soziale Kontakte zu pflegen bzw. während der Arbeit Opfergaben zu machen oder mit dir über Gott und die Welt zu reden.

Neben den Tagalalang Reisfeldern sind wir auch zum wichtigsten Tempel Balis gefahren: Gunung Kawi. Der Felsentempel liegt in der Nähe von Ubud im Landesinneren und ist eine Gedenkstätte für die Königsfamilie Udayana aus dem 10. Jahrhundert. Die vielen Stufen zum Tempel nimmt man gerne, auch die vielen Souvenierläden am Anfang der Stufen. Die Tempel auf Bali dürfen nur mit einem Sarong betreten werden. So ost es nicht verwunderlich dass es Horden von Sarong Verkäufer gibt.

Die Artenvielfalt dieser tropischen Insel spiegelt sich auch im Speiseplan wieder. Alle möglichen Reissorten, Gemüse und Früchte werden mit Fleisch zubereitet. Meistens ist es Hühnerfleisch oder Schweinefleisch. Kühe werden auf Bali nicht geschlachtet, sie sind den Hindus heilig. Trotzdem werden Kühe als Schlachtvieh verkauft: sie werden einfach nach Java exportiert, dort geschlachtet und verzehrt.

Ein sehr bekannter Surf und Tauchspot ist Nusa Lembongan südlich von Bali. Wir hatten einige Stunden Zeit, diese kleine Insel vor Bali zu besichtigen. Die meisten gingen Schnorcheln, ich bevorzugte auf festem Boden die Insel zu erkunden. Neben einen fast menschenleeren Sandstrand fand ich auch eine Felsenküste, wo der Ozean mit voller Kraft gegen eine ausgewaschene Felsenhöhle krachte. Die Kraft des Wassers ist gewaltig, es ist nur eine Frage der Zeit, wie lange diese Höhle überdauert.

Die Menschen strahlen eine Ruhe aus, wie wir sie in Europa nicht mehr kennen. Die Balinesen sind sehr religiös, aber im selbem Moment auch flexibel. Normalerweise geben sie den Göttern 3 mal täglch eine Opfergabe. Wenn man es aber nicht schafft ist auch kein Problem.