So hoch habe ich lange nicht mehr geschlafen. Und wie ich geschlafen habe! Keine Kopfschmerzen, keine Atemnot, nichts. Perfekt. Ich bin mehr als ausgeruht wenn die anderen Bergsteiger gegen 6 Uhr aufbrechen. Weil ich ungefähr weiß wie weit es ist und wie lange man dazu braucht lasse ich mir Zeit. Sehr viel Zeit. Erst 1 Stunde nachdem die meisten aufgebrochen sind mache ich mir auf dem Weg.

Der Weg geht anfangs recht steil nach oben, nach dem ersten Aufschwung muss man ein erstes Schneefeld überqueren. Hier staut es bereits, denn die meisten haben noch nie Steigeisen getragen, geschweige denn montiert. Der Weg schaut einfach aus, deswegen gehe ich einfach daneben ohne Steigeisen vorbei. Gar mancher, auch einige „Guides“ schauen recht verdutzt, mir ist es aber egal. Ich kann rel. die objektiven Gefahren einschätzen und weiss wann es haarig wird.

Um wegen der Höhe nicht zu schnell aufzusteigen lasse ich mir viel Zeit und genieße die Umgebung. Sofern es geht, denn es weht ein strammer Wind um die Ohren, und von oben kommen immer wieder Eiskristalle, die schmerzen auf der Haut. Gegen 10 Uhr bin ich am Gipfel und genieße die Aussicht. Das nächste Mal aber mache ich aber einen anderen Gipfel, der Toubkal ist unter den Marokkanern ein „Must Have“.

So einfach der Aufstieg war. umso länger dauert der Abstieg. Erst am Abend komme ich wieder in Imlil an, nachdem ich meine Bergsteiger Hosen getauscht habe. Direkt im Hotel werde ich dann auch noch meine Tewa Sandalen los, im Tausch mit einer schönen Decke für die Couch zuhause.